En Chiletag für alli

Die zweite Ausgabe des Zürcher Oberländer Kirchentags war bunt, vielgestaltig und facettenreich: Das Spektrum des Programms reichte vom idyllisch-meditativen Stationenweg zu informativen Marktständen, von Country bis HipHop und von einem 80-minütigen Bibelreigen zum politischen Podiumsgespräch. Es liess keine Wünsche offen.

«In 80 Minuten durch die Bibel» hiess es etwa beim Baumer Pfarrer Willi Honegger, der sein biblisches Potpourri auf Zürichdeutsch mit einschlägigen Bibelstellen untermalte. Der Gossauer Pfarrer, Johannes Huber, führte in einem informativen Referat durch Stationen im Leben von Jesus. Er zeigte etwa, was es mit dem Stall rund um Jesu‘ Geburt auf sich hat und beantwortete auch knifflige Fragen souverän.

Wem angesichts all der spannenden Podien, Vorträge und Workshops etwas mehr nach Besinnlichkeit zumute war, konnte sich rund um den Wildbach auf den Stationenweg mit Kunstobjekten zum Psalm 23 begehen und dort etwa eine grosse grüne Kugel bestaunen, die stetig von frischem Wasser besprengt wurde. Durch das dunkle Tal des Wäldchens führte der Weg weiter zu einem edel gedeckten Tisch. Die wohltuend meditative Runde führte schliesslich wieder zurück zu den vielfältigen Marktständen, wo zahlreiche Institutionen wie etwa Mission 21, Christian Solidarity International und tearfund neben Informationen auch Kinderspiele und kleine Köstlichkeiten anboten.

Stationenweg mit Kunstobjekten am Zürcher Oberländer Kirchentag 2023

Er führt mich zum frischen Wasser: die zweite Station des Kunstwegs am Wildbach.

Auch musikalisch beeindruckte eine grosse Vielfalt, die vom Taizé-Gottesdienst in der Franziskus-Kirche zur Orgelnacht, vom Kinderkonzert mit Andrew Bond bis zur Band «Adams Wedding» reichte. Gemeinschaftliches Feiern war etwa am Eröffnungsgottesdienst vom Donnerstag, an der Worship Celebration vom Samstag und im abschliessenden Festgottesdienst vom Sonntagmorgen angesagt.

Country-Konzert am Zürcher Oberländer Kirchentag 2023

Kleine Bühne, grosse Stimmung: mitreissende Songs mit einer Country-Band.

Dank der Angebotsfülle hatten die gesetzten Ziele – feiern, erzählen, konkret umsetzen und Gemeinschaft erleben – ihren Platz, trotzdem blieb Raum für persönliche Gespräche, Zeit für Begegnungen und Ruhe für meditative Momente. Zum reibungslosen Ablauf trugen zahlreiche freiwillige Helfende bei, die vor und nach dem Anlass, vor und hinter den Kulissen tatkräftig mitwirkten. Der Verein «Aktion Kirchen Züri Oberland» unter Leitung von Jugendarbeiter Martin Trüb und mit über 30 Gemeinden und Pfarreien hat auch die zweite Ausgabe des Chiletags weitsichtig geplant, reichhaltig gestaltet und kompetent umgesetzt.

(Bilder: Roger Sahli)

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