Die Kirche ist auch eine Hüpfburg

Gastliche Kirche sein – das möchte die Sozialdiakonin Daniela Hausherr. Im kirchlichen Generationencafé in Zürich Höngg engagiert sie sich für niederschwellige Angebote, die Kopf, Hand und Herz vereinen.

Noch ist es still​ im kirchlichen Generationencafé Sonegg. Eine Frau bringt neue Blumen, eine andere reinigt die Fenstersimse. ​Daniela Hausherr setzt sich mit einem Tee an den Tisch und sagt: «Für uns im Sonnegg ist Gastlichkeit wichtig. Wir verstehen uns als Sonntags- und Wochengemeinde, die unkompliziert Gemeinschaft ermöglicht, Begegnungen schafft und Generationen zusammenbringt.»

Seit letztem Sommer​ betreut sie mit Pfarrerin Diana Trinkner die 35 Freiwilligen, leitet Kinderwochen und initiiert soziale Projekte wie etwa gemeinsames Brotbacken als Fundraising für eine weihnächtliche Geschenkaktion für Osteuropa. «Menschen zu ermutigen, nicht nur Geld, sondern ihre Zeit zu spenden, um andere Menschen zu unterstützen, das schätze ich seit je», sagt sie.

Ganzheitlichkeit und Vernetzung

Seit Jahrzehnten engagiert sich die gelernte Fotolithografin für Jung und Alt. Als ihre eigenen Kinder grösser waren, liess sie sich zur Katechetin/Jugendarbeiterin und darauf zur Sozialdiakonin und Gemeindeanimatorin ausbilden und fand eine Anstellung in der reformierten Kirche Birr. Als dort eine Pensumsreduktion anstand, sah sich Daniela​ Hausherr um und liess sich von der Kirche in Höngg begeistern. «Es spricht mich stark an, dass wir hier Menschen mit niederschwelligen Angeboten in Kontakt bringen und im Sinne Pestalozzis Kopf, Hand und Herz vereinen.» Ganzheitlichkeit und Vernetzung gehören für sie zum kirchlichen Auftrag und zum Glauben, den sie früh als in allen Lebenslagen tragend erlebt hat.

Bereichernde Durchmischung

An jedem Nachmittag füllt sich das Café​ mit einer stattlichen Gästeschar. Für die kleineren Kinder und ihre Eltern lädt die Spielecke zum Verweilen. «Die Durchmischung von Generationen, die hier einfach geschieht, ist wunderbar», freut sich Daniela Hausherr. Hier seien Seniorinnen und Senioren, Eltern mit Kindern und Nachbarschaftsgrüppchen anzutreffen. Die zahlreichen Freiwilligen schätzen die sinnstiftende Mitarbeit und die Geselligkeit. Auch Teilnehmende der Atelierkurse und Spielplatzbesuchende kommen auf einen Kaffee, entdecken die bereichernde Atmosphäre und kehren später wieder zurück.

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