Reformationsjubiläum
Das Reformationsjubiläum gestalten
Die geistige Erneuerungskraft der Reformation steht für die Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich im Zentrum ihres historischen Gedenkens. Sie stellt sich der Frage, welche Erkenntnisse und Impulse der Reformation auch für die Gestaltung der Zukunft wegweisend sind.
Aktivitäten in Kirchgemeinden, im Rahmen der Landeskirche und im Verbund mit dem Verein «500 Jahre Zürcher Reformation», darüber hinaus im Verbund mit dem Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund (SEK) und dem «Reformierten Bund» in Deutschland werden von 2017 bis 2019 im Rahmen des vom Kirchenrat am 27. Januar 2016 verabschiedeten Konzepts durchgeführt.
Die Kerninhalte der Reformation vermitteln
Die Evangelisch-reformierte Landeskirche «führt die von Huldrych Zwingli und Heinrich Bullinger begonnene Reformation weiter» (Art. 2 Abs. 2 KO). Im Erneuerungspotenzial des durch die Reformation neu ans Licht getretenen Evangeliums – für das Individuum, für Gemeinde und Kirche sowie für Gesellschaft und Welt – erkennt sie den tieferen Grund für Feier, Reflexion und Weitergabe. Die historischen Grundlagen der Reformation, ihre Wirkung auf Politik, Wirtschaft und Kultur, Werte und Wesen der Reformierten Kirche werden in Kirche und Öffentlichkeit gezielt vermittelt. Zerrbilder werden korrigiert. Personen, Orte und Themen des Erbes werden für Interessierte nachhaltig zugänglich gemacht. Dies geschieht im Rahmen des von der Kirchensynode am 17. September 2013 verabschiedeten Bildungskonzepts. Im Interesse einer vertieften Mitgliederpfl ege wird die Einführung einer Mitgliederzeitung geprüft, was auf ein Anliegen der Kirchensynode vom 19. März 2002 zurückgeht.
Die Verortung der reformierten Kirche aufzeigen und weiterentwickeln
Als Körperschaft öffentlichen Rechts haben die Landeskirche und ihre Kirchgemeinden den Auftrag, allen Menschen in Offenheit mit Wort und Tat nahe zu sein. Angezeigt ist die öffentliche Auseinandersetzung darüber, welche Art von zukunftsfähiger Kirche wir sein wollen und welche Art von Kirche der Gesellschaft dient. Die Landeskirche trägt auch dem internationalen Charakter der Reformation Rechnung.
Besondere Akzente der reformierten Kirche – freiheitlich, gleichberechtigt, demokratisch, dialogisch und partizipativ – werden gegenüber der öffentlichen Hand und im Gespräch mit anderen Religionsgemeinschaften ins Spiel gebracht. Die Verortung der «Reformierten» wird an positiven Beispielen aufgezeigt und gerade mit Blick auf aktuelle Debatten über die Rolle der Religionen weiterentwickelt. Das Gefäss der Kappeler Kirchentagung wird für die kircheninterne Arbeit an diesen Themen eingesetzt. Die Landeskirche nimmt Beziehung auf zu neuen Partnerinnen und Partnern und vermittelt ihnen glaubwürdig die Stärken reformierten Glaubens und Lebens. In einer Zeit schärferer Abgrenzungen wirkt sie mit, dass Pläne für einen «Europäischen Kirchentag» in ökumenischer Form auf den Weg gebracht werden. In Anlehnung an die Disputationen der Reformationszeit wird die Durchführung eines solchen Kirchentags im Zeitraum 2023 – 2025 in Zürich mit einer internationalen Trägerschaft geprüft.