2. Junge Mitglieder stärken
Dabei geht es nicht allein um formale Mitgliedschaft, sondern um Teilhabe und Partizipation aller Generationen in der Gestaltung der Reformierten Kirche.
Anzusprechen ist in besonderem Masse die junge Generation, denn die Verantwortung für die Kirche von morgen liegt in ihren Händen. Das kann nur gelingen, wenn die Strukturen offener und die Angebote auf die Lebensrealitäten junger und jüngerer Menschen ausgerichtet sind – und das heisst, ihnen Gelegenheit zu geben, Kirche heute schon mitzugestalten.
«Kirchgemeinden und Landeskirche ermutigen junge Erwachsene, Verantwortung zu übernehmen. Sie geben ihnen die Möglichkeit, sich am spirituellen und solidarischen Leben der Kirche zu beteiligen und eigene Projekte zu gestalten» (Art. 79 Kirchenordnung).
Massnahmen
Partizipationsmöglichkeiten ausbauen
Viele junge Menschen wollen nicht einfach Angebote konsumieren, sondern sich in die aktive Gestaltung ihrer Kirche einbringen und mitbestimmen. Und die Erfahrung zeigt: Je stärker junge Menschen durch eine Kultur der Ermöglichung und Teilhabe die Gelegenheit bekommen, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen, umso motivierter und engagierter zeigen sie sich. Aber Junge leben anders, denken anders und organisieren sich anders.
Für die Kirche ist entscheidend, dass sie sich diesem Kulturwandel stellt und sich durch eine offene Haltung verändern lässt.
Formen der Mitgliedschaft evaluieren
Die Weiterentwicklung der Lebenswelten-Studie zeigt, dass insbesondere bei den jungen Generationen eine weitere Ausdifferenzierung stattfindet. Alternative Lebensformen benötigen nicht nur unterschiedliche Angebote, sondern auch alternative Zugänge zu Institutionen. Das heutige Mitgliedschaftsmodell ist im Blick auf alternative Möglichkeiten zum Territorialprinzip zu evaluieren.
Nachwuchs fördern für kirchliche Berufe und Behörden
Die Kirche lebt nicht nur von ihren Mitgliedern, sondern besonders auch von denjenigen unter ihnen, die bei der Kirche arbeiten oder sich in einer Behörde engagieren. Die Besetzung von Stellen und die Rekrutierung von Behördenmitgliedern wird jedoch zunehmend schwieriger. Wie für den Pfarrberuf sind
darum auch für die Sicherstellung des Nachwuchses für andere kirchliche Berufe bzw. für die Besetzung von Behörden geeignete Programme zu entwerfen.
Dabei ist auch auf eine aktive Personalentwicklung Wert zu legen, da es für die Personalgewinnung entscheidend ist, dass Landeskirche und Kirchgemeinden als attraktive Arbeitgeberin wahrgenommen werden.