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Konfirmation – Segen für den Lebensweg

Akzentuierungen der Konfirmation in Vergangenheit und Gegenwart.

Die Konfirmation ist ein feierlicher Gemeindegottesdienst zum Abschluss des kirchlichen Unterrichts für Jugendliche in protestantischen Kirchen. Dieser Ritus hat eine lange und bewährte Tradition. Die Konfirmation gilt traditionell als Bestätigung der Kindertaufe und als Zulassung zum Abendmahl, doch der Anspruch an den Konfirmandenunterricht und die Funktion der Konfirmation haben sich seit den 60er-Jahren sehr verändert. Während früher der Katechismusunterricht im Vordergrund stand, werden Jugendliche heute in der Konfirmandenarbeit begleitet, damit sie sich in ihrer Altersgruppe mit Fragen und Herausforderungen des christlichen Glaubens auseinandersetzen und ihre eigenen Glaubensvorstellungen entwickeln können. Die Jugendlichen sind Akteure und Akteurinnen ihrer eigenen Bildung und können in der Konfirmandengruppe, quasi als «Jugendgemeinde auf Zeit», christliches Leben in der Kirchgemeinde lernen, erleben, feiern und gestalten.

Der demografische Wandel und die Säkularisierung fordern die Kirchen heraus. Dennoch hat die Konfirmation in der Schweiz nach wie vor einen hohen Stellenwert und wird als Familien- und Generationenfest gefeiert. In den reformierten Schweizer Landeskirchen werden jährlich 20 000 Jugendliche im Alter von 15 bis 16 Jahren konfirmiert.

Vier Bedeutungen werden der Konfirmation in der Schweiz heute zugeschrieben:

  • Bekräftigung der Taufe
    Der Begriff «Konfirmation» stammt aus dem Lateinischen und bedeutet «Bekräftigung/Bestätigung ». Die Konfirmation bezieht sich auf die Taufe der als Kinder getauften Jugendlichen, in welcher die Eltern und Paten stellvertretend für ihr Kind in einem öffentlichen Gottesdienst den Glauben bekannt haben. Mit der Konfirmation bestätigen die Jugendlichen nun persönlich ihre Taufe.
  • Segen für den Lebensweg
    Die Konfirmation ist im Unterschied zur Firmung kein Sakrament, sondern ein Segnungsgottesdienst. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden werden im Gottesdienst vom Pfarrer oder der Pfarrerin gesegnet und erhalten eine Urkunde mit einem Bibelwort für ihren weiteren Lebensweg.
  • Kirchenrechtlich
    Die Jugendlichen bekunden mit der Konfirmation öffentlich, dass sie als mündiges Mitglied zur kirchlichen Gemeinschaft dazugehören, und werden kirchenrechtlich als vollwertige Kirchenmitglieder anerkannt.
  • «Rite de Passage»
    Die Konfirmation ist ein Übergangsritual. Für 80 % der Jugendlichen fällt der Abschluss der obligatorischen Schulzeit mit der Konfirmation zusammen und zeigt somit den Übertritt in die Welt der Erwachsenen an. Sie beginnen mit der Berufsausbildung, während die anderen 20 % weiterhin zur Schule gehen und die Maturität anstreben.

Geschichtlicher Hintergrund

Die Geschichte der Konfirmation hängt eng mit der Praxis der Firmung zusammen (vgl. Ottiger, Firmung).

Im 16. Jahrhundert erstreckte sich die Reformation als religiöse Erneuerungsbewegung über ganz Europa. Diese Entwicklung lief nicht einheitlich ab und je nach Region und Reformatoren wurden unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Martin Luther in Wittenberg, Huldrych Zwingli in Zürich oder Johannes Calvin in Genf waren massgeblich an den reformatorischen Prozessen beteiligt und wollten die Kirche erneuern. Ein wichtiges Anliegen der Reformationsbewegung war die Auslegung der Bibel. Das Prinzip sola scriptura («allein die Schrift») bedeutete eine tiefgreifende Veränderung in der kirchlichen Praxis: Die Heilsbotschaft wird durch die Bibel hinreichend vermittelt und braucht keine Ergänzungen durch kirchliche Überlieferungen. Luther und Zwingli legten daher grossen Wert darauf, dass das Volk die Predigt in seiner eigenen Sprache verstehen und die Bibel in deutscher Sprache lesen konnte. Davon zeugen die Bibelübersetzungen von Zwingli und Luther.

Die Reformatoren lehnten die Firmung als Sakrament ab, weil sie keinen biblischen Beleg für die Firmung erkennen konnten. Nach reformatorischem Verständnis ist die Taufe ein einmaliges und sichtbares Zeichen der Zuwendung Gottes zum Menschen und zugleich die Aufnahme in die christliche Glaubensgemeinschaft. Die Taufe braucht keine Ergänzung, ebenso kann die Gabe des Geistes nicht von der Taufe getrennt werden. Die Reformatoren befürworteten jedoch angesichts der Säuglingstaufen die Notwendigkeit eines Katechismus- bzw. nachgeholten Taufunterrichts, welcher auch als Vorbereitung zum Abendmahl für Kinder und Jugendliche dient. Der Unterricht wurde mit der confirmatio abgeschlossen, einer Prüfung durch den Pfarrer.

In Auseinandersetzung mit den Täufern wurde der Strassburger Reformator Martin Bucer vom Landgrafen Philipp von Hessen 1538 um Rat gebeten. Die Täuferbewegung forderte das persönliche Bekenntnis des Gläubigen in der Taufe und lehnte die Säuglingstaufe als nicht schriftgemäss ab. Martin Bucer lag die Bildung von Kindern und Jugendlichen besonders am Herzen, um sie zu «wahrem Glauben und guten Sitten» zu erziehen. Er hörte sich die verschiedenen Positionen an und entwickelte einen Kompromiss: Die als Kinder getauften Jugendlichen erhalten einen Katechismusunterricht und unterziehen sich zum Abschluss des Unterrichts einer Glaubens- und Gewissensprüfung. Die Jugendlichen werden unter Handauflegung des Pfarrers gesegnet und sind dann, als kirchenmündige Mitglieder, zum Abendmahl zugelassen. Die Segensbitte der Gemeinde begleitet die Handlung. Martin Bucer wird als «Erfinder der Konfirmation» in den protestantischen Kirchen angesehen.

Es dauerte jedoch noch einige Zeit, bis sich die Konfirmation etablierte. Im Pietismus betonte der Frankfurter Philipp Jakob Spener 1668 das persönliche Bekenntnis der Konfirmanden und Konfirmandinnen. Als Folge der Aufklärung entstand im 19. Jahrhundert das Bedürfnis nach einer Initiationsfeier für Jugendliche. Die Bedeutsamkeit der Konfirmation als Übergangsritual ins Erwachsenenleben nimmt hier ihren Anfang. Die Konfirmation als «Rite de Passage» wird bis heute mancherorts mit dem ersten Glas Alkohol und besonderer Kleidung («der erste Anzug») in Verbindung gebracht; insgesamt ist die Realität aber längst eine andere geworden.

Schweizerische Konfirmationsarbeit in reformierter Vielfalt

In der Schweiz gibt es 26 reformierte Landes- bzw. Kantonalkirchen mit ca. 2,4 Millionen Protestantinnen und Protestanten. Das «Priestertum aller Glaubenden», die Freiheit individueller Glaubenspraxis und die Gemeindeautonomie gehören zum Selbstverständnis aller reformierten Kirchen in der Schweiz. Dieses Selbstverständnis spiegelt sich darin wider, dass es kein einheitliches Konfirmationskonzept in der Schweiz gibt. Das hat wohl vor allem zwei Gründe:

  1. Die Ansichten über Konfirmationsarbeit und Konfirmation fallen in den einzelnen Landes- bzw. Kantonalkirchen verschieden aus, weil die vier Bedeutungen der Konfirmation (s. oben) unterschiedlich gewichtet werden. Als ein Beispiel ist hier die Église réformée évangélique du canton de Neuchâtel (EREN) anzuführen. Die EREN spricht nicht mehr von «Konfirmation», sondern von «culte de fin de catéchisme». Sie setzt den Religions- bzw. Konfirmationsunterricht mit spezifischen Angeboten für Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren fort mit dem Ziel, Jugendliche zu beteiligen und zu befähigen, Verantwortung zu übernehmen. Deshalb wird die Zusammenarbeit mit anderen sozialen Bewegungen und gemeinnützigen Einrichtungen gesucht.
  2. Die Konfirmation hat nicht mehr die Funktion, dass Jugendliche zum Abendmahl zugelassen werden. Früher erfolgte die Konfirmation meist am Palmsonntag, und das erste gemeinsame Abendmahl mit der Kirchgemeinde wurde fünf Tage später im Karfreitagsgottesdienst gefeiert. Diese Praxis bestand bis ins letzte Viertel des 20. Jahrhunderts. Die Zulassung der Kinder zum Abendmahl vor der Konfirmation ist mittlerweile in fast allen Mitgliedskirchen des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds (SEK) üblich, nur die Église évangélique libre de Genève (EELG) bildet hier eine Ausnahme. Die Zulassung von Kindern zum Abendmahl setzt voraus, dass ihnen das Verständnis von Taufe und Abendmahl in der Familie und im kirchlichen Unterricht zugänglich gemacht wird. Im religionspädagogischen Gesamtkonzept der reformierten Landeskirche Zürich heisst es dazu: «Taufe und Abendmahl bekommen Gewicht im Drittklass-Unterricht. Kinder entdecken in den Zeichen von Taufe und Abendmahl, was sie Gott verdanken. Er sagt Ja zu ihnen als eigenständigen Personen (Taufe), und er gibt ihnen die guten Gaben der Schöpfung zum Leben und zum Teilen (Abendmahl). Konfirmandinnen und Konfirmanden entdecken Taufe und Abendmahl als Zeichen, welche uns mit Tod und Auferweckung von Jesus Christus verbinden. Ihnen wird dabei bewusst, wozu Gott sie beruft: zur Freiheit (Taufe) und zum Teilen (Abendmahl). Auf dieser Grundlage ist die Konfirmation eine Ermutigung zur Mündigkeit und ein Bekenntnis zum Glauben und zur eigenen Verantwortung» (Religionspädagogisches Gesamtkonzept, 6).

Die reformierte Vielfalt wird in unterschiedlichen Voraussetzungen und Konzepten zur Konfirmation sichtbar. In den meisten Landeskirchen ist der Besuch des kirchlichen Unterrichts Voraussetzung für die Konfirmation. Konfirmanden und Konfirmandinnen sind in der Regel getauft. Die Konfirmation findet meist am Ende der obligatorischen Schulzeit statt. Das Stimm- und Wahlrecht ab 16 Jahren ist unabhängig von der Konfirmation; die Berechtigung zur Patenschaft ist möglich ab Konfirmation oder vollendetem 16. Lebensjahr. Der Gestaltungsspielraum in der Konfirmationsarbeit ist gross. Die Dauer der Konfirmationszeit variiert je nach Landeskirche von ein bis drei Jahren. Angestrebt wird eine erfahrungs- und erlebnisorientierte Konfirmandenarbeit, die Jugendlichen wesentliche Inhalte des christlichen Glaubens vermittelt und vielfältiges Gemeinschaftserleben auf Zeit ermöglicht. Die Organisationsformen sind variantenreich: wöchentliche Lektionen und/oder punktueller Wahlfach-, Block- oder Werkstattunterricht, Lager, Wochenenden, Exkursionen, sozialdiakonische Einsätze und Besuche von Gottesdiensten.

Auch der Zeitpunkt des Konfirmationsgottesdiensts ist variabel, entweder am Palmsonntag, zwischen Ostern und Pfingsten oder in der Zeit rund um Pfingsten. Die Verantwortung für die Konfirmationsarbeit liegt in den meisten Landeskirchen bei den Pfarrpersonen. Es gibt auch das Modell, beispielsweise in den reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn, nach welchem die Pfarrpersonen mit Verantwortlichen für Katechese und Jugendarbeit zusammenarbeiten. Ebenso ist die Mitarbeit von Freiwilligen und Eltern möglich.

Ziele der Konfirmationsarbeit

Stellvertretend für die 26 reformierten Schweizer Landes- bzw. Kantonalkirchen werden Ziele der Konfirmationsarbeit aus den Kirchenordnungen Baselland, St. Gallen und dem religionspädagogischen Gesamtkonzept der Zürcher Kirche vorgestellt:

  • «Der Konfirmationsunterricht hat die Aufgabe, den Konfirmandinnen und Konfirmanden die Grundwahrheiten des christlichen Glaubens zu erschliessen und die Jugendlichen damit zu verantwortlichem Denken und Handeln gegenüber Gott und ihrem Nächsten anzuleiten.» (Ordnung der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Basel-Landschaft, 1956/2006, Art. 45)
  • «Aufgabe und Ziel des Konfirmandenunterrichts ist es, den Jugendlichen einen Überblick über die wesentlichen Inhalte des christlichen Glaubens zu vermitteln, sie mit dem Leben der Kirchgemeinde vertraut zu machen und die Fähigkeit zu fördern, bewusst als Christinnen und Christen zu glauben und zu leben.» (Kirchenordnung der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen, 1980/2012, Art. 76)
  • «Die Kirche begegnet den Jugendlichen partnerschaftlich. Hauptthema ist die Identitätsfindung im Leben und im Glauben unter den Aspekten von Schöpfung, Versöhnung und Befreiung.» (rpg-Gesamtkonzept, Kirchenrat der Evangelisch- reformierten Landeskirche des Kantons Zürich 2004/2010, S. 21)

In allen Beispielen wird deutlich, dass das Ziel der Konfirmationsarbeit in einer persönlichen Auseinandersetzung mit Fragen des Glaubens, christlichen Werten und der eigenen Religiosität besteht. Die Konfirmanden und Konfirmandinnen sollen ein eigenes Glaubensverständnis entwickeln. Dabei werden sie von den Kirchgemeinden mit ihren Mitarbeitenden und Gemeindegliedern, den Landeskirchen mit kirchlichen Bildungsangeboten, in vielfältigen Begegnungen vor Ort und darüber hinaus auf dem Weg der religiösen Mündigkeit begleitet.

Religionspädagogische Perspektiven

Anknüpfen an der eigenen Lebenswirklichkeit

Die Situation der Konfirmationsarbeit als kirchliches Bildungs- und Orientierungsangebot für Jugendliche wurde in einer Studie zwischen 2012 und 2015 untersucht. In dieser Umfrage wurden 28 000 Jugendliche in neun europäischen Ländern befragt, zu Beginn und am Ende ihrer Konfirmandenzeit sowie zwei Jahre danach. In der Schweiz beteiligten sich rund 7000 Konfirmandinnen und Konfirmanden aus 500 Kirchgemeinden. Die Resultate wurden mit jenen aus Deutschland, Österreich, Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden, Polen und Ungarn verglichen. Auch wenn die Ergebnisse der Studie Momentaufnahmen sind, bilden sie Trends ab, die über einen längeren Zeitraum richtungsweisend sind.

Am meisten interessieren sich die Jugendlichen in der Schweiz am Ende der Konfirmandenzeit für die Themen Freundschaft (79 %), Sinn des Lebens (66 %) und Tod (60 %). Am Ende der Skala finden sich die Themen Bibel (36 %), unsere Kirchgemeinde (35 %) und Ablauf und Sinn des Gottesdienstes (29 %). An diesem Ergebnis wird deutlich, wie notwendig es ist, in der Konfirmationsarbeit die lebensweltlichen Erfahrungen der Jugendlichen ernst zu nehmen. Sie sind der Anknüpfungspunkt ihrer religiösen Identitätsfindung. Relevant für Jugendliche ist das, was mit ihnen selber zu tun hat. Subjektorientierte Zugänge schaffen die Basis dafür, sich mit den Jugendlichen gemeinsam auf den Weg der Klärung existenzieller Lebens- und Glaubensfragen zu begeben. «Anknüpfen an die eigene Lebenswirklichkeit» gilt für beide Seiten, sowohl für die Jugendlichen als auch für die Verantwortlichen der Konfirmationsarbeit. Tragfähige Beziehungen werden möglich, wenn der offene Diskurs gesucht und die Frage nach dem eigenen Glauben, der reformierten Identität und der Relevanz biblischer Tradition gestellt und miteinander auf Augenhöhe besprochen wird. Jugendliche brauchen dabei die Sicherheit, dass ihr Verständnis von Glaube und Lebensgestaltung ernst genommen und wertgeschätzt wird. Beispiele dazu finden sich in der Arbeitshilfe für die Konfirmationsarbeit «Wir leben in Beziehungen», die die reformierte Landeskirche Zürich herausgegeben hat.

Einbezug von Müttern und Vätern während der Konfirmandenzeit

Religiöse Erziehung findet in der Familie und in der Kirche statt, daher wurde in der Studie 2012–2015 auch der Einfluss familiärer religiöser Prägung untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Herkunft eines oder einer Jugendlichen aus einem religiös bzw. nicht religiös geprägten Elternhaus sehr auf die Einstellungen in den Bereichen christlicher Glaube, christliche Tradition und Religiosität auswirkt. In der Konfirmandenzeit wird nicht ein neuer Weg begonnen, sondern an einem bereits bestehenden Weg angeknüpft. Jugendliche sind Teil eines familiären Beziehungsnetzes, weshalb in der Konfirmandenzeit der Kontakt zu den Eltern von Seiten der Kirche gepflegt werden sollte. Elternbesuche bieten die Chance, persönliche Kontakte aufzunehmen oder zu intensivieren. Im Gespräch mit Eltern und Jugendlichen können religiöse Einstellungen und Prägungen thematisiert und besprochen werden. Ein wertschätzendes Kennenlernen ermöglicht es, die verschiedenen Erwartungen aufzunehmen. Diese Begegnungen können Impulse setzen, dass Eltern bewusst eine Erziehungspartnerschaft mit der Kirche eingehen und eine aktive Rolle in kirchlichen Formaten wahrnehmen. Ergänzend eröffnen Angebote intergenerationellen Lernens Begegnung und Austausch, indem Eltern und Jugendliche gemeinsam an einem Thema arbeiten. «Wir leben in Beziehungen» bietet Ideen für solche Anlässe. Auch im Handbuch «Eltern und Familien in der Kirche» finden sich dazu Bausteine im Kapitel «Generationen lerne n gemeinsam ». So liegt in der Konfirmandenzeit für Mütter und Väter das Potenzial, religiöse Themen für sich selber neu zu entdecken. Die Konfirmandenzeit ermöglicht den Konfirmandinnen und Konfirmanden sowie ihren Angehörigen punktuelle oder längerfristige Kontakte zur Kirche, je nach gewünschtem Beteiligungsgrad oder Lebenssituation. Religionspädagogisches Handeln respektiert das individuelle familiäre Beziehungsnetz, stärkt die Beziehungen innerhalb der Familie und fördert die Entwicklung jedes und jeder Einzelnen. Familienorientierung in der Konfirmationsarbeit weitet den Gestaltungsspielraum für alle Beteiligten und stärkt letztlich die Konfirmation als kirchliches Familien- und Generationenfest in einer Zeit der familiären Veränderung.

Literatur

Meyer-Liedholz, Dorothea/Stürmer Terdenge, Jessica: Eltern und Familien in der Kirche. Handbuch. Mit Begleit-DVD, Zürich 2017.

Meyer-Liedholz, Dorothea u. a. (Hg.): Wir leben in Beziehungen. Arbeitshilfe für die Konfirmationsarbeit. Mit zwei Begleit-DVDs und 103 Karten [Eure Wahl], Zürich 2014.

Schlag, Thomas/Koch, Muriel/Maass, Christoph H.: Konfirmationsarbeit in der Schweiz. Ergebnisse, Interpretationen, Konsequenzen, Zürich 2016.

Religionspädagogisches Gesamtkonzept (rpg), hg. vom Kirchenrat der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich, Zürich 2004/2010.

Der Artikel ist erschienen in:

Netzwerk Katechese Schweiz, / Arnold, Markus / Jakobs, Monika / Ottiger, Nicola, Firmung. Theorie und Praxis eines eigenwilligen Sakraments. Luzern 2019.

Artikel als pdf.