Quereinstieg ins Pfarramt
Der vereinfachte Quereinstieg ins Pfarramt kommt. Dies hat das Konkordat der reformierten Deutschschweizer Kirchen am 27. November beschlossen. Der neue Studiengang kann bereits im Herbst 2015 starten.
Ab Herbstsemester 2015 bieten die Theologischen Fakultäten Zürich und Basel einen Studiengang an, der in drei Jahren in Richtung Pfarramt führt. Er kann berufsbegleitend absolviert werden und dient als Zulassung zum Lernvikariat. Das Lernvikariat folgt als praktische Berufsausbildung in kirchlicher Verantwortung auf den akademischen Teil der Ausbildung und dauert ein Jahr. Eine Neuorientierung zum Pfarrer oder zu Pfarrerin dauert auf diesem Weg somit vier Jahre.
Das Angebot kann rasch umgesetzt werden, weil es auf einem bestehenden Gefäss der Zürcher Fakultät basiert, dem sogenannten Zusatzstudium. Voraussetzung zur Teilnahme an diesem Studium ist ein universitärer Mastertitel. Das Zusatzstudium umfasst 165 ECTS-Punkte gegenüber 300 Punkten des Vollstudiums. Einen Teil dieses Studiums absolvieren die Quereinsteiger gemeinsam mit den Studierenden des Grundstudiums. Andere Teile werden in eigens konzipierten Blockwochen, sogenannten Summer- und Winterschools angeboten. Damit lässt sich der Studiengang besser mit einer teilzeitlichen Erwerbsarbeit vereinbaren. Die Kirchen finanzieren diese Summer- und Winterschools. Sie stellen ausserdem eine Leitung des Programms zur Verfügung, um die Studierenden zu betreuen.
Träger des akademischen Studiengangs sind die Theologischen Fakultäten. Die Kirchen bieten vorgängig ein Assessment an. Dieses Assessment stellt sicher, dass sich die Studierenden für die spätere Arbeit im Pfarrberuf eignen. Die Konkordatskirchen rechnen für die erste Durchführung mit mindestens 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Mit dem heutigen Entscheid des Konkordats kommt ein zweijähriges Projekt zu einem guten Ende. Ein erster Vorschlag für ein Quereinsteigerstudium war im Frühjahr am Widerstand der Zürcher Fakultät gescheitert. Daraufhin hatten die Theologischen Fakultäten einen eigenen Vorschlag erarbeitet, der nun auf breite Zustimmung gestossen ist.