Landeskirche hilft im Südsudan
Der Kirchenrat der reformierten Zürcher Landeskirche hat zwei Beiträge zur Linderung der Flüchtlingskatastrophe im Südsudan gutgeheissen. Er unterstützt mit 30'000 Franken das Friedensprojekt von Mission 21 und leistet einen Beitrag von 20'000 Franken an HEKS (Hilfswerk der evangelischen Kirchen Schweiz) für Nothilfe.
Mit 1,5 Millionen Flüchtlingen ist der Südsudan das grösste Flüchtlingsgebiet Afrikas und damit hinter Syrien und Afghanistan die drittgrösste Flüchtlingskrise der Welt. Die Situation im Südsudan erfährt jedoch weit weniger öffentliche Aufmerksamkeit, so dass die humanitäre Hilfe chronisch unterfinanziert ist. Nach dem Scheitern des Friedensabkommens brachen im Juli letzten Jahres wieder schwere Kämpfe aus. Allein eine halbe Million Menschen sind in den letzten vier Monaten geflohen. Mehr als 60 Prozent der Flüchtlinge sind Kinder, von denen viele an alarmierender Unterernährung leiden. Das UNHCR ruft erneut die Geberländer auf, die humanitären Anstrengungen für die Krisensituation im Südsudan finanziell zu unterstützen.
Ein Spendenaufruf von HEKS geht derzeit an Landeskirchen und Kirchgemeinden im Blick auf ein Nothilfeprojekt im Umfang von CHF 1,5 Mio. In Zusammenarbeit mit Terre des hommes und der lokalen Partnerorganisation South Sudan Health Association SSUHA sollen defekte Brunnen für über 100'000 in der Stadt Yei eingeschlossene Menschen instand gesetzt werden. Diese können mit Hilfe von Saatgut auf fruchtbaren Feldern an Flüssen innerhalb der Stadt Gemüse anbauen; für Kinder sind Mittagstische, Schultransporte und psychosoziale Unterstützung vorgesehen. Der Zürcher Kirchenrat hat an seiner letzten Sitzung beschlossen, das Nothilfe-Projekt mit einem Beitrag von Franken 20'000 zu unterstützen.
Der Kredit über 30'000 für Mission 21 ist auf Friedensarbeit in Zusammenarbeit mit dem Südsudanesischen Kirchenbund als lokalem verantwortlichen Partner ausgerichtet. Mit seiner breiten Verankerung in der Region und seiner ökumenischen Ausrichtung ist der Kirchenbund laut Mission 21 die stärkste verbindende Kraft im Südsudan und wohl die einzige Institution, welche das Vertrauen der Bevölkerung geniesst und darum das Potenzial zur Herbeiführung von Frieden hat. Der „Aktionsplan für Frieden“ umfasst die Mobilisierung der Öffentlichkeit, ein neutrales Begegnungsforum, eine landesweite Versöhnungskampagne sowie die Stärkung lokaler Organisationen. Diese grosse Friedenskampagne ziviler und kirchlicher Kräfte ist vielleicht die letzte Chance für den Südsudan, um aus dem Teufelskreis von bewaffneten Konflikten herauszufinden.