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Doppel-Jubiläum für Frauen

100 Jahre Rosa Gutknecht, 50 Jahre Frauen im Pfarramt: Am 17.11. wird erinnert und gefeiert.

Landeskirche und Fakultät begehen Frauen-Doppeljubiläum

 Der 17. November 2013 steht für die Zürcher Landeskirche und die Theologische Fakultät im Zeichen des Feierns und Gedenkens: Vor 100 Jahren nahm Rosa Gutknecht als erste Schweizerin das Studium an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich auf. Und am 17. November 1963, also vor 50 Jahren, wurden im Grossmünster zwölf Frauen für den pfarramtlichen Dienst ordiniert.

Beide Ereignisse sind für die Kirche und die Frauen in ihr von grosser Bedeutung. Sie werden am 17. November mit zwei öffentlichen Anlässen gewürdigt. Zunächst findet ab 16.00 Uhr an der Theologischen Fakultät eine Veranstaltung zu Rosa Gutknecht statt. Neben biographischen und theologischen Beiträgen zu Rosa Gutknecht und einem Kurzfilm zur Frauenordination wird in Referaten der Blick geweitet: «Gottgelehrte Frauen in der Kirchengeschichte» sowie die Frauenförderung und die Gleichstellungspolitik der Universität Zürich sind die Themen.

Ab 19.00 Uhr findet sodann im Grossmünster eine Feier zu «50 Jahren Frauen im Pfarramt der Zürcher Landeskirche» statt. Neben Pfarrerinnen aus verschiedenen Generationen und Kirchenratspräsident Michel Müller und Kirchenrätin Irene Gysel nehmen auch Ständerätin Verena Diener und Regierungsrätin Regine Aeppli an diesem Anlass teil.

Rosa Gutknecht nahm ihr Studium im Wintersemester 1913 auf und schloss es 1917 ab. Sie und Elsie Pfister wurden 1918 europaweit als erste Frauen zum kirchlichen Dienst ordiniert. Da der Regierungsrat die Wahl von Frauen ins Pfarramt 1920 jedoch ablehnte, blieb den beiden der Weg zum ordentlichen Pfarrberuf versperrt. Rosa Gutknecht arbeitete stattdessen mehr als 30 Dienstjahre als Pfarrhelferin am Grossmünster und in verschiedenen Vikariaten.

Die Wahl von Frauen ins Pfarramt wurde erst mit dem neuen Kirchengesetz von 1963 möglich. Zwischen 1918 und 1963 fand deshalb keine Ordination von Frauen mehr statt. An jenem 17. November 1963 wurden dann aber im Grossmünster die «zwölf Apostelinnen» ordiniert: Zwölf Frauen, die zum Teil schon lange als Pfarrhelferinnen gearbeitet hatten, standen um den Taufstein und leisteten das Ordinationsgelübde. Heute machen Pfarrerinnen rund ein Drittel der Zürcher Pfarrschaft aus und prägen Pfarrberuf und Kirche in den Gemeinden, den Spitälern und an vielen anderen Orten.

Veranstaltungsflyer und Hintergrundinformationen