Im Gebet verbunden
Über fast 80 Tage haben wir miteinander dieses Abendgebet geteilt.
Herzlichen Dank für Ihr Mitbeten, Ihre Verbundenheit.
An Pfingsten können wir wieder miteinander Gottesdienst feiern, vor Ort ins gemeinsame Unser Vater einstimmen.
Deshalb stellen wir dieses Gebet hier ein.
Vielleicht bleibt die kleine geistliche Übung, beim Glockengeläut am Abend innezuhalten und ein Gebet zu sprechen, ja auch über die Krise hinaus bestehen.
Möge Gottes Geisteskraft Sie erfüllen und inspirieren für alle Herausforderungen, die auf Sie warten.
30. Mai
Wir singen und beten:
O heiliger Geist, o heiliger Gott,
du Leben, das die Welt durchwollt,
du Feuer, das die Welt durchstrahlt,
du Wort, das alle Welt durchhält:
O heiliger Geist, o heiliger Gott.
O heiliger Geist, o heiliger Gott,
wo du nicht bist, wohn Leben nicht.
Erfüll uns du mit deinem Licht,
mit Liebesglut und Zuversicht:
O Heiliger Geist, o heiliger Gott.
(Nach Melodie RGB Nr 506)
29. Mai
Gott, heilige Geistkraft
wir bereiten uns auf das Pfingstfest vor.
Lass uns ablegen, was uns daran hindert, an Veränderung zu glauben.
Lass uns offen werden für dein Wirken.
Mit dir und durch dich entsteht Leben.
Für diesen Glauben, für diese Kraft wollen wir uns öffnen in diesen Tagen.
Amen
28. Mai
Gott an unserer Seite
Diese "Corona-Zeit" zeigt uns, wie verletzlich wir alle sind.
Trotz Versicherungen, medizinischer Versorgung, sozialer Absicherung:
Wir haben unser Leben letztendlich nicht in Händen.
Lehre uns Gelassenheit und das Vertrauen, dass wir in deinen Händen sind.
Und lass uns die Erfahrung mitnehmen, dass Verletzlichkeit und Abhängigkeit auch eine Stärke sein können.
Amen
27. Mai
Danke Gott, für die Aussicht auf mehr Gemeinschaft, Feiern, Ausgang.
Und doch wollen wir die Ruhe, die in unsere Leben eingekehrt ist, bewahren.
Hilf uns, Balance zu finden.
Amen
26. Mai
Unser Gott
Wir bitten Dich für die Menschen in den Pflegeheimen:
die, die dort wohnen, die, die dort arbeiten.
Für alle wird die Situation zusehends unerträglich.
Unsere hochbetagten Grosseltern, Eltern, Tanten und Onkel,
sie leiden unter dem Besuchs- und Ausgehverbot.
Sie sehnen sich nach Berührung, Umarmung, Begegnung mit ihren Liebsten.
Die Pflegenden sehen ihr Leiden und leiden mit.
Tragende Beziehungen sind das Wichtigste für diese Lebensphase.
Lass uns mutig Wege finden, wie wir sie mit unseren Betagten leben können.
Amen
25. Mai
Gnädiger Gott
Wir bitten heute für alle Forschenden, die nach Lösungen suchen:
wie wir aus der ökonomischen Sackgasse kommen,
wie wir das Virus durch Impfungen bekämpfen können,
wie wir die Ressourcen gerechter verteilen können.
Segne ihre Arbeit und lass sie sich in den Dienst aller stellen.
Amen
24. Mai
Gott, viel Himmel haben wir gesehen in diesen Auffahrtstagen.
Blauen Himmel, Himmel, der brannte im Abendrot, Himmel, an dem die Wolken trieben
und grau-verhangenen Regen-Himmel.
Mit den Worten von Kurt Marti bitten wir dich:
Lass deinen Himmel in uns und um uns aufgehen:
Der Himmel, der ist, ist nicht der Himmel, der kommt,
wenn einst Himmel und Erde vergehen.
Der Himmel, der kommt, das ist der kommende Herr,
wenn die Herren der Erde gegangen.
Der Himmel, der kommt, das ist die Welt ohne Leid,
wo Gewalttat und Elend besiegt wird.
Der Himmel, der kommt, das ist die fröhliche Stadt,
und der Gott mit dem Antlitz des Menschen.
Der Himmel, der kommt, grüsst schon die Erde, die ist,
wenn die Liebe das Leben verändert.
23. Mai
Gott, Du Ewige / Du Ewiger
Ein weiterer Sonntag ohne Gottesdienst in der Kirche kündigt sich mit dem Abendgeläut an.
Zweierlei wird uns in diesen Tagen bewusst.
Wir dienen Dir, indem wir, mit allem was wir sind, in unserem Alltag nach Deinem Liebesgebot handeln.
Und wir leben in diesen Zeiten von den inneren Schätzen, die wir vor der Krise gesammelt haben.
Gott, wir freuen uns, wenn wir wieder in Gemeinschaft feiern werden.
Die Schwester, der Bruder, die neben uns glauben, beten, singen, sind ein wichtiger Halt auf unserem Weg.
Gemeinsam an deinem Tisch zu stehen und das Mahl zu feiern, nährt uns für alles, was wir zu bewältigen haben.
Wir freuen uns darauf.
Wir wollen aber nicht vergessen, dass es auch ohne Virus immer wieder Zeiten geben wird,
in denen wir nicht mit unseren Glaubensgeschwistern zusammenkommen können.
Und darum wollen wir auch morgen Sonntag bewusst von innen leben,
von diesen geistlichen Schätzen, die wir in unserem Leben angesammelt haben.
Sie nähren uns morgen, aber auch in Zukunft.
Hilf uns, diese Schätze wachzuhalten und in guten Zeiten anzuhäufen.
Amen
22. Mai
"Was steht ihr da und schaut ihr in den Himmel?", wurden die Jünger und Jüngerinnen nach der Himmelfahrt gefragt.
Sie wurden zurückgeführt in das Leben, das in der Hauptstadt auf sie wartete.
So Gott, wollen auch wir es tun.
Dort, wo Du uns hineingestellt hast, wollen wir wachsam sein und wirken.
Die Situation fordert uns.
Gib uns Kraft zum Anpacken.
Amen.
21. Mai
Christus
An Auffahrt hast Du Deinen Jüngern gesagt:
"Euch gebührt es nicht, Zeiten und Fristen zu erfahren .... Ihr werdet aber Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist über euch kommt." (Apg. 1, 7+8)
Es fällt uns schwer, mit Ungewissheit umzugehen. Gerne wüssten wir, wann und wie diese Krise vorbei geht. Wann kommt eine neue Zeit?
Wir wissen es nicht. Wir halten uns aber fest an Deiner Verheissung: Wir werden Kraft empfangen. Durch Deinen Geist.
Das hilft uns, vertrauensvoll nach vorne zu schauen.
Danke.
20. Mai
Ewiger Gott
Vor uns liegt ein freier Tag - ein Feiertag.
Wir wollen den Tag in Ruhe angehen.
Räume schaffen, in denen wir Dich entdecken.
In der aufblühenden Natur finden wir Deine Schöpferkraft.
Im Antlitz der lieben Menschen entdecken wir Deine Liebe.
In der helfenden Hand unserer Nächsten erfahren wir:
Du lässt uns nicht allein.
Das ist ein Grund zum Feiern.
Amen
19. Mai
Gott
Wir lesen die alte Regel: "Wie immer ihr wollt, dass die Leute mit euch umgehen, so geht auch mit ihnen um." (Matthäus 7,12)
Und wir merken: sie zählt auch jetzt.
Gib uns die Weisheit, danach zu handeln.
Amen
17. Mai
Gott
Es stimmt nachdenklich, wenn wir Bilder sehen, auf denen Menschen sich am Samstagabend nahe an den Bars und auf den Ausgehmeilen zusammendrängen.
Lass jede und jeden Verantwortung übernehmen für das Wohl der Gemeinschaft.
Miteinander und in Verantwortung füreinander wollen wir die neue Woche in Angriff nehmen.
Die Freiheiten, die uns gegeben sind, wollen wir selbstverantwortet nutzen.
Begleite uns.
16. Mai
Die Glocken läuten den Sonntag ein.
Sie erinnern uns an Dich, Gott,
und den Tag, den wir Dir widmen.
Die Sonntage sind ruhiger geworden.
Keine Feste, keine Konzerte, keine geselligen Runden.
Wir wollen die Ruhe nutzen, um in uns zu kehren.
Die Zwiesprache mit Dir zu suchen.
Inspiriere uns und unsere fordernden Tage.
15. Mai
Ewiger Gott
Wir tasten uns zurück in den Alltag, der nicht mehr derselbe ist.
Wir sind verunsichert in unseren Bewegungen und Kontakten.
Das Leben ist anders geworden - brüchiger, weniger selbstverständlich.
Wir hoffen auf deine Kraft, die im Schwachen wirksam wird.
Wir bauen auf unsern Glauben, der uns Zukunft öffnet.
Wir fühlen uns getragen durch die Gemeinschaft, die uns Halt gibt.
12. Mai
Viele finden keinen Schlaf. -
Bevor ich schlafe,
bitte ich für sie
du Gott des Tages und der Nacht.
Wo der Tag im Streit zu Ende ging,
schaffe Frieden.
Wo der Schmerz den Schlaf verteibt,
schenke Ruhe.
Wo der Mut geknickt ist,
richte wieder auf.
Wo Sorgen das Gemüt verdüstern,
lass Leuchten dein Angesicht.
(Reformiertes Gesangbuch Nr. 617)
11. Mai
Gütiger Gott
Die fröhlichen Kinderstimmen auf dem Weg in die Schule, wie schön, sie zu hören.
Die Kolleginnen und Kollegen treffen wir im Büro wieder an,
vorsichtig laden wir Freunde und Freundinnen wieder ein.
Wir haben Aussicht, unsere betagten Eltern wieder zu besuchen.
Wie sehr haben wir uns danach gesehnt... und wie gut, die Menschen wieder zu spüren.
Wir danken Dir für alle wohltuenden Begegnungen, die wieder möglich sind.
Und lass uns Sorge tragen zu dem, was wir zurückhaben, damit es auch in Zukunft bleibt.
10. Mai
Wir beten für all die Mütter, die heute um ihre Kinder trauern.
Und für all diejenigen, die nicht wissen, wie sie ihre Kinder ernähren können.
Für die Mütter, die sich Sorgen machen um die Zukunft ihres Nachwuchses.
Stell ihnen Partner an die Seite, die ihre Verantwortung übernehmen.
Lass uns als Gesellschaft unseren Anteil an Mitverantwortung tragen.
Und sei an ihrer Seite als himmlischer Vater / himmlische Mutter.